Die ersten Wochen in Bolivien

Einen Kulturschock haben wir nicht. Wir wussten ja auf was wir uns einlassen. Trotzdem war der Anfang sehr ernüchternd. Jetzt sind wir wirklich hier. Wir haben fast alle unsere Lieben zurückgelassen und sind in ein anderes Land gezogen. Hier haben wir nur 9 Koffer mit unseren Habseligkeiten. Wir haben FAST alles da gelassen. Aber wir haben auch jemanden wieder gewonnen. Meine Eltern, die Großeltern unserer Kinder. Meine Eltern leben seit fast 13 Jahren mit Unterbrechungen in Bolivien. Als wir 2012 hier für ein Jahr gelebt haben, waren meine Eltern gerade in Deutschland und wir konnten in ihrem Haus leben. Diesmal haben wir die Eltern hier. Was für eine Erleichterung! Was für ein Segen für unsere Kinder! Ihr könnt euch vorstellen, dass meine Eltern sich sehr über ihre Enkel gefreut haben. In Bolivien angekommen, wurden die Kinder erstmal fest in die Arme und noch mehr in die Herzen geschlossen.

Meine Mama und unsere Kleinen als wir um 5 Uhr morgens vom Flughafen abgeholt wurden.

Dieser Geruch, dieses Wetter, der Wind… ja wir sind wieder in Bolivien. Hier… wo Gott uns vor 10 Jahren unsere Berufung gezeigt hat. Wir sind Eltern für viele. Wir können NOCH nicht genau sagen, was Gott dieses Mal mit uns hier tun wird. Aber wir wissen, Gott hat uns gerufen und er wird mit uns hier Großes tun.

Gleich auf dem Weg heim durften wir die wundervollen Früchte dieses Landes am Straßenrand sehen und für Zuhause mitnehmen.

Obst und Gemüse ist hier herrlich günstig in der Saison. Auch Fleisch bekommt man relativ günstig. Alles andere würde ich sagen ist tatsächlich ähnlich wie in Deutschland, Milchprodukte im Laden sind teilweise teurer als in Deutschland. Hier kauft man viel von Nachbarn und Bekannten, die z.B. Käse selbst herstellen, Schmand oder Honig…

Unsere größte Sorge waren die Kinder. Würden sie sich hier wohl fühlen, werden sie hier gut ankommen, die Sprache lernen und wird das Schulsystem gut genug für sie sein? Wir sind so glücklich, dass unsere Kinder gerne hier sind. Bis jetzt haben wir noch kein Heimweh bei ihnen feststellen können. Sie fühlen sich hier wohl. Klar merkt man, dass alles neu für sie ist und ja, sie sind teilweise gereizter, aber wir nehmen uns gerade extra mehr Zeit mit unseren Kleinen, um ihnen zu helfen sich hier zu integrieren. Ich denke, das ist auch für uns gerade erstmal das wichtigste. Nächste Woche ist ihre erste Woche in der Schule. Wir wollen, dass unsere Kinder nicht unter unserem Dienst hier leiden. Das ist nicht die Kultur des Himmels! An gesunden Familien kann man das Reich Gottes erkennen und mehr verstehen. Und das möchten wir den Menschen hier vorleben.